31. Oktober 2024 - Ralf Cornesse

Mehr Kontrolle, mehr Erfolg: So baust du als Amazon Seller deinen eigenen Online-Shop auf

Für viele erfolgreiche Amazon Seller stellt sich irgendwann die Frage, ob es sinnvoll ist, einen eigenen Online-Shop zu eröffnen. Ein eigener Shop bietet viele Chancen, aber auch neue Herausforderungen, die gut durchdacht sein sollten. In diesem Beitrag erläutern wir die Unterschiede zu Amazon, worauf man achten sollte und wie man mit einem eigenen Online-Shop erfolgreich wird.

  • Kontrolle und Unabhängigkeit

    Als Amazon Seller bist du auf die Plattform und ihre Regeln angewiesen. Amazon legt die Gebührenstruktur fest, steuert die Sichtbarkeit deiner Produkte und kann Änderungen an seinen Richtlinien vornehmen, die sich direkt auf dein Geschäft auswirken. Ein eigener Online-Shop hingegen gibt dir die volle Kontrolle über dein Branding, deine Preisgestaltung und deine Kundenbeziehungen. Du entscheidest, wie dein Shop aussieht und welche Verkaufsstrategien du anwendest.

    Auf Amazon bist du einer von vielen Verkäufern. In deinem eigenen Shop kannst du eine exklusive Markenwelt schaffen, die deine Kunden direkt anspricht.

  • Markenaufbau und Wiedererkennung

    Auf Amazon sind die Gestaltungsmöglichkeiten deiner Produktseiten begrenzt, da alle Produkte in einem einheitlichen Format präsentiert werden. Ein eigener Online-Shop ermöglicht es dir, eine einzigartige Markenidentität zu schaffen, die sich durch das gesamte Einkaufserlebnis zieht. Du kannst dein Logo prominent platzieren, individuelle Farbschemata nutzen und eine persönliche „About Us“-Seite gestalten, die deine Marke stärker mit den Kunden verbindet.

    Ein Amazon-Verkäufer für nachhaltige Mode kann auf der Plattform nur begrenzt seine Markenwerte darstellen. In einem eigenen Online-Shop kann er eine gesamte Unterseite der Mission und den ökologischen Vorteilen seiner Produkte widmen.

  • Gebührenstruktur

    Auf Amazon fallen Verkaufsgebühren und mögliche Kosten für Werbeanzeigen an. Zudem gibt es Lager- und Fulfillment-Gebühren, wenn du das Fulfillment by Amazon (FBA) nutzt. Diese Gebühren können sich schnell summieren und deine Marge schmälern. Ein eigener Online-Shop verursacht zwar auch Kosten für Hosting, Plattformgebühren (z. B. Shopify), und Marketing, aber du kannst die Gesamtkosten langfristig besser steuern.

    Während Amazon für jeden Verkauf eine Provision erhebt, zahlst du bei einem eigenen Shop eine monatliche Plattformgebühr und hast die Kontrolle über zusätzliche Marketing-Ausgaben.

  • Verkaufsstrategien und Cross-Selling

    Amazon schränkt die Möglichkeiten für personalisierte Verkaufsstrategien ein. Du kannst beispielsweise nicht steuern, welche Produkte im Abschnitt „Kunden kauften auch“ erscheinen. In deinem eigenen Shop kannst du Cross-Selling und Upselling gezielt nutzen, indem du personalisierte Produktvorschläge integrierst und damit den durchschnittlichen Bestellwert erhöhst.

    In einem eigenen Shop kannst du, wenn ein Kunde ein Smartphone kauft, gezielt Zubehör wie Hüllen oder Ladegeräte als Bundle anbieten, was auf Amazon nur eingeschränkt möglich ist.

  • Wettbewerbsumfeld und direkte Konkurrenz

    Auf Amazon bist du von zahlreichen Mitbewerbern umgeben, die ähnliche Produkte anbieten, was den Preiskampf verschärft. Kunden werden oft durch Amazon-eigene Produkte oder gesponserte Anzeigen auf der Plattform abgelenkt. In deinem eigenen Online-Shop hast du die Kontrolle über die gesamte Benutzererfahrung und wirst nicht durch Konkurrenten beeinträchtigt, die im selben Shop angezeigt werden.

    Auf Amazon kann ein Kunde, der dein Produkt ansieht, durch Empfehlungen zu Konkurrenzprodukten weitergeleitet werden. In deinem eigenen Shop bleiben die Kunden vollständig in deinem Verkaufsumfeld, was die Conversion-Rate verbessern kann.

  • Kundenbeziehungen und Datenzugriff

    Ein wesentlicher Unterschied liegt im Zugang zu Kundendaten. Amazon teilt nur eingeschränkte Informationen über deine Kunden mit dir. Im Gegensatz dazu kannst du in deinem eigenen Shop Kundendaten direkt sammeln, was dir ermöglicht, personalisierte Marketing-Kampagnen zu erstellen und deine Kundenbeziehungen zu pflegen.

    Im eigenen Online-Shop kannst du E-Mail-Marketing nutzen, um Kunden über neue Produkte zu informieren oder Rabattaktionen anzubieten. Diese direkte Kommunikation stärkt die Kundenbindung und fördert Wiederkäufe.

Ein eigener Online-Shop bedeutet Unabhängigkeit und Kontrolle über dein Geschäft. Hier entscheidest du über das Design, die Preisgestaltung und die Kundenansprache. Du hast direkten Zugriff auf wertvolle Kundendaten und kannst gezielte Marketingstrategien entwickeln, die genau zu deiner Zielgruppe passen. Im Gegensatz zu Marktplätzen wie Amazon bist du nicht an deren Regeln gebunden – du schaffst deine eigenen Bedingungen und gestaltest deinen Erfolg selbst

Worauf sollte man beim Aufbau eines eigenen Online-Shops achten?

Wähle eine Plattform, die alle wesentlichen Funktionen bietet und zu deinen geschäftlichen Anforderungen passt. Shopify ist eine flexible und skalierbare Lösung, die Anpassungsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit kombiniert. Achte auf Plattformen, die Integrationen für Zahlungsabwicklung, Lagerverwaltung und Marketing-Automatisierungen bieten. Prüfe, ob die Plattform zukünftiges Wachstum unterstützt und Erweiterungen für Multichannel-Verkauf ermöglicht.

Ein klares und funktionales Design ist entscheidend für eine positive Benutzererfahrung. Achte auf einfache und logische Navigation, schnelle Ladezeiten und ein responsives Layout, das auf Mobilgeräten gut funktioniert. Platzierungen von Call-to-Action-Buttons sollten strategisch erfolgen, um den Benutzer intuitiv zum Kauf zu führen. Nutze visuelle Elemente, die das Produkt hervorheben, und stelle sicher, dass die wichtigsten Informationen sofort sichtbar sind, um die Verweildauer zu erhöhen.

Präsentiere Produkte mit hochwertigen Bildern, die Details und verschiedene Ansichten zeigen. Ergänze Produktseiten mit Videos, die Anwendung und Nutzen verdeutlichen. Produktbeschreibungen sollten präzise und informativ sein, die wichtigsten Merkmale hervorheben und auf die Bedürfnisse der Zielgruppe eingehen. Erkläre, warum das Produkt einzigartig ist, und antworte auf häufige Fragen, um Unsicherheiten bei potenziellen Kunden zu reduzieren.

Setze gezielt Keywords in Titeln, Produktbeschreibungen und Metadaten ein, um die Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu verbessern. Achte auf eine strukturierte Seitenarchitektur, die eine einfache Navigation ermöglicht und Suchmaschinen eine klare Orientierung gibt. Füge interne Links ein, um den Nutzerfluss zu lenken und die Relevanz der Seiten zu stärken. Verwende Alt-Texte für Bilder und optimiere die Ladezeit, um ein besseres Ranking zu erzielen.

Biete eine Auswahl an sicheren und bekannten Zahlungsmethoden an, wie Kreditkarten, PayPal und alternative Lösungen wie Klarna. Implementiere ein transparentes Versandmodell mit klaren Angaben zu Kosten und Lieferzeiten. Zeige Versandoptionen deutlich während des Checkout-Prozesses an, um Abbrüche zu vermeiden. Informiere über internationale Versandmöglichkeiten, falls du Kunden außerhalb deiner Region bedienen möchtest.

Sorge dafür, dass dein Online-Shop alle rechtlichen Anforderungen erfüllt. Dazu gehören eine ordnungsgemäße Darstellung des Impressums, Datenschutzrichtlinien und rechtskonforme AGB. Stelle sicher, dass deine Seite durch ein SSL-Zertifikat geschützt ist, um die Sicherheit der Kundendaten zu gewährleisten. Vermeide rechtliche Probleme, indem du sicherstellst, dass alle Produktinformationen korrekt und vollständig sind.

Denke bereits beim Aufbau an die künftige Vermarktung deines Shops. Integriere Tools für E-Mail-Marketing, die automatische Kampagnen zur Kundenbindung ermöglichen, und verbinde soziale Medien, um Inhalte direkt zu teilen. Plane Landing Pages für spezielle Aktionen, die sich schnell anpassen lassen und Kampagnen unterstützen. Verwende Analysetools, um den Erfolg dieser Maßnahmen zu messen und gegebenenfalls zu optimieren.

  • Gezielte Kundenansprache

    Setze auf eine klar definierte Zielgruppenanalyse, um dein Angebot und deine Marketingmaßnahmen anzupassen. Verwende Daten aus Kundenbefragungen und Marktforschung, um die Bedürfnisse und Erwartungen deiner Kunden besser zu verstehen. Personalisiere Werbebotschaften, indem du Analysetools nutzt, um gezielte Kampagnen zu erstellen, die spezifische Segmente deiner Zielgruppe ansprechen.

  • Kundenerlebnis optimieren

    Sorge für ein nahtloses Kauferlebnis. Stelle sicher, dass Kunden von der Produktentdeckung bis zur Bezahlung eine konsistente und angenehme Erfahrung haben. Halte den Checkout-Prozess übersichtlich und reduziere die Anzahl der Schritte. Biete die Möglichkeit, als Gast zu kaufen, und informiere transparent über alle Kosten, um Vertrauen zu schaffen und Abbrüche zu vermeiden.

  • Kundenbewertungen fördern

    Fordere zufriedene Kunden aktiv auf, Bewertungen zu hinterlassen, und mache den Prozess einfach. Zeige Bewertungen und Testimonials prominent auf Produktseiten, um Social Proof zu erzeugen. Diese Bewertungen beeinflussen die Kaufentscheidung und können die Conversion-Rate steigern.

  • Retourenmanagement und Kundenservice

    Ein klar strukturierter Retourenprozess erleichtert Kunden den Umtausch oder die Rückgabe und stärkt das Vertrauen in den Shop. Biete verschiedene Support-Kanäle wie Live-Chat und E-Mail an, um Anfragen schnell zu beantworten. Kundenservice ist ein entscheidender Faktor für die Kundenzufriedenheit und fördert langfristig die Kundenbindung.

  • Wiederkehrende Kunden gewinnen

    Erstelle Treueprogramme und nutze personalisierte E-Mail-Marketingkampagnen, um wiederkehrende Kunden zu gewinnen. Biete exklusive Angebote für Stammkunden und zeige, dass du ihre Loyalität schätzt.

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